Jonna Tilgner Deutsche Vizemeisterin über 400m

 (19.02.2007)
Deutsche Vizemeisterin über 400m: Jonna Tilgner
Mit einer Silbermedaille und zwei 6. Plätzen kehrten die Leichtathletinnen des Bremer LT überaus erfolgreich von den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig zurück. Neben dem 2. Platz von Jonna Tilgner über 400m sorgten Catharina Reppin als 6. des Weitsprungs und Carolin Nytra als 6. über 60m Hürden für das beste Bremer Resultat seit 2000.Gleich zwei Träume gingen am Wochenende für das derzeitige Aushängeschild der Bremer Leichtathletik, Jonna Tilgner vom Bremer LT/TuS Komet Arsten, bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig in Erfüllung. Nach ihren insgesamt vier Medaillen über 400m Hürden im Jugend- und Juniorenbereich seit 2001 gewann die Psychologiestudentin mit Silber über 400m ihre erste Medaille bei den Erwachsenen. Dabei scheint Leipzig ein gutes Pflaster für Jonna Tilgner zu sein, denn nur eine Woche nach ihrer beim dortigen Sparkassen-Meeting gelaufenen persönlichen Bestleistung von 53,26sec lief die 22-Jährige gestern im DM-Finale in 53,35sec bis auf 9/100sec an diese Zeit heran. Da hinter der souveränen Siegerin Claudia Hoffmann vom SC Potsdam in 52,50sec auch die Drittplatzierte Jana Neubert vom LAC Erdgas Chemnitz in 53,63sec und die Vierte Korinna Finke von der LG Eintracht Frankfurt in 53,72sec Saisonbestleistungen liefen, hat das Quartett die Vorgabe des Bundestrainers Edgar Eisenkolb für einen Start mit der 4x400m-Staffel bei den Hallen-Europameisterschaften in 14 Tagen in Birmingham erfüllt: Alle Vier sind unter 54 Sekunden geblieben.Für Jonna Tilgner setzt sich mit der Nominierung für die Hallen-EM ihr persönliches Wintermärchen fort. „Eine Steigerung über 400m um eineinhalb Sekunden gegenüber meiner bisherigen Bestleistung von 55,80sec hatten wir für die Halle angepeilt, um die Grundlage für eine 56,50sec über die 400m-Hürden im Freien zu legen. Dass es jetzt zweieinhalb Sekunden geworden sind und ich eine Medaille habe und bei der EM laufen darf ist unbeschreiblich schön“, diktierte sie den Journalisten in ihre Stenoblöcke.Auch Weitspringerin Catharina Reppin vom BLT/TuS Komet Arsten hatte in der Arena Leipzig allen Grund zur Freude. Zum ersten Mal hatte sich die Politikmanagement-Studentin bei den Landesmeisterschaften in Hannover mit 6,14m für die Deutschen Meisterschaften der Erwachsenen qualifiziert. Doch die Qualifikation alleine war ihr nicht genug - Catharina wollte ins Finale der besten Acht, und das gelang ihr auch. Unbeeindruckt von der großen Kulisse von fast 4.000 Zuschauern sprang die 20-Jährige gleich im ersten Versuch 6,11m und sicherte sich damit Rang 6 und den wohl größten Erfolg ihrer bisherigen Karriere. „Durch die immer wieder eintretende Pausen, bedingt durch die Starts auf der Rundbahn und im Innenraum, war es ein insgesamt sehr unruhiger Wettkampf, der sich auch in insgesamt 23 ungültigen Sprüngen niederschlägt. Unter diesen Bedingungen ist Catharinas Leistung als Neuling umso höher zu bewerten“, freut sich Trainer Ellrott mit seiner Athletin ,die er bereits über acht Jahre betreut.Weit weniger zufrieden - trotz ihrer mit Rang 6 besten Platzierung bei Deutschen Hallenmeisterschaften - war Carolin Nytra vom BLT/TuS Komet Arsten nach ihren 8,42sec (Vorlauf: 8,40sec) über 60m Hürden. „Ich kann Caros Frust verstehen“, versucht Trainer Ellrott die Enttäuschung seines Schützlings zu erklären, „wir haben in diesem Winter das Krafttraining und den Start umgestellt und weiter an der Technik gefeilt. Caros Trainingswerte sind so gut wie nie, sie sind nur noch nicht automatisiert, so dass Caro sie unter Stressbedingungen abrufen kann. Im Sommer wird das schon ganz anders aussehen. Und dass sie gut drauf ist, beweist ihre Bestleistung über 60m in 7,67sec vom Samstag.“Einziger Wermutstropfen der aus Bremer Sicht erfolgreichsten Hallen-DM seit 2000 war der Verzicht auf die aussichtsreiche 4x200m-Frauenstaffel des BLT. Aufgrund der hohen Belastung durch die Einzelwettbewerbe hatten sich neun von zehn Trainern im Vorfeld gegen die Staffelvorläufe ausgesprochen. Da sie aber laut Ausschreibung vorgesehen waren und ein Trainer sie auch laufen wollte, wurden sie durchgeführt. „Wir haben uns schweren Herzens zugunsten der Einzeldisziplinen gegen die Staffel entschieden. Und nach Catharinas Erfolg im Weitsprung und nachdem es über 400m um die Medaillen wie erwartet eng wurde“, glaube ich, dass es die richtige Entscheidung war. Wäre Leverkusen nicht disqualifiziert worden, hätten wir kaum eine Chance auf eine Medaille gehabt“, begründet Ellrott den Verzicht.
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