Carolin Nytra Olympia 12. über 100m Hürden

 (19.08.2008)
Platz 12 in Peking: Carolin Nytra sport uhren
Die Bremer Hürdensprinterin Carolin Nytra hat bei den Olympischen Spielen in Peking alle Erwartungen übertroffen. Als 19. der Setzliste war die 23-Jährige nach China gereist, als 12. wird sie am kommenden Montag die Heimreise antreten.Das Ziel, das Halbfinale zu erreichen, war am Tag vor Nytras Vorlauf am Sonntag kurzfristig in Gefahr geraten. Anstatt dreier Vorschlussrundenläufe würde es nur zwei geben. Nytra musste also unter die besten 16 laufen, um das gesteckte Ziel zu erreichen, was sie dann auch – letztlich souverän als 13. in 12,95sec – tat. Sechs Läuferinnen, die in der Weltrangliste vor Nytra standen, hatte die Bremerin dabei hinter sich gelassen.„Damit haben wir mehr als alles erreicht!“, jubelte Trainer Jens Ellrott in der Heimat. „Das war Caros Endlauf, das war bereits die Kür! Alles, was jetzt kommt, ist Zugabe.“ Im ersten Halbfinale am Montag erwischte Nytra einen hervorragenden Start, lag bis zur 6. Hürde nur knapp hinter den Favoritinnen, fing dann aber kurzzeitig an zu denken, touchierte eine Hürde und vergab damit eine bessere Zeit.Nach dem zweiten Halbfinale, in dem 12,84 Sekunden zum Erreichen des Finales reichten, stellte Trainer Ellrott unmissverständlich klar, dass, obwohl die Zeit der Britin Sarah Claxton zwei Hundertstelsekunden über der Bestzeit seines Schützlings lag, das Erreichen des Finales unmöglich war. „Caro hätte in ihrem Lauf 12,69 Sekunden laufen müssen, um ins Finale zu kommen. Das sind fast eineinhalb Zehntelsekunden unter ihrer Bestleistung. Im zweiten Lauf ist dann die schwedische Medaillenkandidatin Susanna Kallur gestürzt, die neben ihr laufende Jamaikanerin Vonette Dixon, die am Vortag noch 12,69 Sekunden gelaufen war, ist dadurch aus dem Rhythmus und hat gar das Finale verpasst, und die Kubanerin Anaj Tejeda ist ebenfalls nicht ins Ziel gekommen. Daraus erklärt sich, dass in diesem Lauf letztlich 12,84 Sekunden für´s Finale gereicht haben“, relativiert Ellrott das Ergebnis. „Ich hake diese Olympischen Spiele als großartige Lernerfahrung ab“, sagte Nytra später gegenüber leichtathletik.de. Und das kann sie auch: 12. von 40 bei ihren ersten Olympischen Spielen, die zu Saisonbeginn noch gar nicht das Ziel waren, dazu eine perfekte zweite Rennhälfte im Vorlauf und eine erste im Halbfinale. Das macht Appetit auf mehr – nächstes Jahr steht die Heim-WM in Berlin an... Nytra, die im September noch in Paris laufen wird und eventuell mit einer Wild Card auch noch beim Weltcup-Finale in Stuttgart, hat von ihrem Trainer für die restlichen Tage in Peking trainingsfrei bekommen. „Sie ist ja überhaupt nicht zur Ruhe gekommen zuletzt, jetzt soll sie das alles erstmal verarbeiten.“ Nytra möchte sich nun unbedingt noch die Chinesische Mauer ansehen, und bei anderen Wettkämpfen dabei sein. Heute Abend hat sie Karten für das Reckfinale mit Fabian Hambüchen, und am Freitag wird ihrer Vereinskameradin Jonna Tilgner die Daumen halten, die mit der 4x400-Meter Staffel versuchen wird, das Finale zu erreichen.
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