Thomas, Eugen, Felix, Alex: 42.74sec - Landesrekord + DM 5.

Mit dem besten Ergebnis, das je ein Bremer Verein bei Deutschen Jugendmeisterschaften erzielte, kehrten die Leichtathleten des Bremer LT von den Nationalen Titelkämpfen aus Braunschweig zurück. Eine Gold- und eine Bronzemedaille sowie ein fünfter, zwei sechste und ein siebter Platz waren die Ausbeute an diesem historischen Wochenende. Nach dem Gewinn des Titels bei den Deutschen Winterwurfmeisterschaften im Februar brachte Sarah Nöh (BTS Neustadt) das Kunststück fertig, auch im Freien Deutsche B-Jugend Meisterin zu werden. Die leicht am Wurfarm lädierte Nöh hatte sich vorgenommen, gleich im ersten Durchgang ein Zeichen zu setzen, um eventuell den ein oder anderen Versuch zur Schonung ihres Armes auslassen zu können. Mit 44.75m setzte sie ihr Vorhaben glänzend um. Die Konkurrenz war geschockt und bis zum letzten Versuch nicht mehr in der Lage zu kontern. Da auch der zweitweiteste Wurf der Konkurrenz (44.45m) auf Nöhs Konto ging, ist der Sieg des Schützlings von Eckhard Schweiger trotz des Ausbleibens der ganz großen Weiten letztlich als souverän zu bezeichnen. Nach zwei neunten Plätzen bei den vergangenen beiden Deutschen Meisterschaften hätte es auch für Eugen Wisotzki (VfB Komet) fast noch zu mehr als zur Bronzemedaille im Dreisprung der mJB gereicht. Bis zum letzten Versuch führte der 17-Jährige bei ständig wechselnden Winden die Dreisprungkonkurrenz mit 14.31m an, bevor der bis dahin Zweit- und Drittplatzierte noch an ihm vorbeizogen. Nachdem Wisotzki mit einer Fersenprellung von seinem Nationalmannschaftseinsatz aus Italien zurückgekehrt war und zwei Wochen kein Sprungtraining absolvieren konnte, waren aber sowohl Trainerin Rita Böcker als auch Wisotzki mit der ersten Medaille bei einer DM sehr zufrieden. Einen hervorragenden 6. Platz belegte Thomas Buschmann (VfB Komet) über 100m der mJB. Leider verhinderten im Endlauf 3.0m Gegenwind pro Sekunde eine bessere Zeit als 11.24sec. Im Zwischenlauf war Buschmann bei Rückenwind mit 11.04sec nur 7/100sec über seiner Bestleistung geblieben. „Letztes Jahr hatte ich noch nicht einmal die Quali und jetzt gehöre ich zu den schnellsten B-Jugendlichen Deutschlands“, konnte der Athlet, der zum Jahreswechsel in die Trainingsgruppe von Jens Ellrott gewechselt war, sein Glück kaum fassen. Tags zuvor hatte der 17-jährige Vegesacker Junge das sportlich erfolgreichste Wochenende seiner Karriere mit einem 5. Platz mit der 4x100m-Staffel eingeleitet. Das B-Jugend Quartett mit Alexander Thyme, Felix Wedekämper (beide BTS Neustadt), Eugen Wisotzki und Thomas Buschmann lief dabei mit 42.74sec einen neuen Landesrekord für die B-und A-Jugend. Wie hoch das Niveau bei den Staffeln war, zeigt, dass die Vier mit dieser Zeit in den vergangenen Jahren stets eine Medaille gewonnen hätten. Julian Geißhirt (VfB Komet) wurde in seinem ersten Jahr in der mJA 7. über 400m. Das Meisterschaftsziel war im Vorfeld aufgrund der starken Konkurrenz der Endlauf gewesen, den Geißhirt nach 48.86sec im Vorlauf auch sicher erreichte. Im Endlauf herrschten dann auf der Gegengeraden mehr als acht Meter Gegenwind pro Sekunde, so dass die Uhren bei wesentlich höher einzuschätzenden 48.85sec stehen blieben. Da vier der vor Geißhirt platzierten Läufer dem älteren A-Jugend Jahrgang angehören und zum Jahresende in die Juniorenklasse wechseln, war das Gespann Ellrott/Geißhirt im Hinblick auf das kommende Jahr, wenn eine Medaille das Ziel sein soll, mit dem Erreichten zufrieden. Einen nie erwarteten 6. Rang erreichte Schoami Bieser (SG Findorff) über 3000m bei der wJB. Die 15-Jährige, die noch dem älteren A-Schülerinnen Jahrgang angehört, pulverisierte ihren eigenen Landesrekord, den sie um fast 20 Sekunden auf jetzt 10:05.42min verbesserte. Taktisch perfekt lief Bieser, die mit der 12. schnellsten Zeit gemeldet war, bis 2000m in der Spitzengruppe mit, bevor sie abreißen lassen musste, bis zum Ziel aber keine Läuferin mehr vorbei ließ. Den Erfolg für das BLT rundete Alexander Thyme ab, der über 110m Hürden bei der mJB mit 14.57sec im Zwischenlauf eine neue persönliche Bestleistung aufstellte. „Dass sich die Platzierungen auf sieben Athleten in unterschiedlichsten Disziplingruppen und vier Trainer verteilt, zeigt die Quantität und Qualität, die das BLT mittlerweile aufzubieten hat“, freut sich der Sprecher des BLT, Jens Ellrott, über das tolle Ergebnis seines Teams.