Nytra und Tilgner Mannschaftseuropameisterinnen

 (21.06.2009)
Insgesamt 26 Punkte trugen Carolin Nytra und Jonna Tilgner vom Bremer LT/TuS Komet Arsten zum Sieg der Deutschen Leichtathletik-Nationalmannschaft bei der erstmals ausgetragenen Team-EM im portugiesischen Leiria bei. Mit 326,5 Punkten gewann das DLV-Team nach 40 Disziplinen vor den Mannschaften aus Russland (320) und Großbritannien (303). Trotz des Erfolges blieb aus Bremer Sicht ein Wermutstropfen: Denn im Nachfolgewettbewerb des Europacups verfehlten Bremens Top-Leichtathletinnen allerdings erneut die WM-Normen über 100 Meter und 400 Meter Hürden. Früher als geplant kam für die amtierende Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden, Jonna Tilgner das nächste Rennen. Nachdem die Bremerin das Ausscheidungsrennen um den Startplatz bei der Team-EM gegen Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt) verloren hatte und Trainer Ellrott daraufhin bis auf weiteres alle Wettkampfstarts seines Schützlings abgesagt hatte, um einen trainingsmethodischen Fehler zu korrigieren, stand Tilgner im portugiesischen Leiria plötzlich doch im Aufgebot der Deutschen Mannschaft. Ihre Konkurrentin hatte sich am Wochenende zuvor eine Muskelquetschung zugezogen und hatte vom Arzt Startverbot erhalten. „Glücklich war ich über den Anruf des Bundestrainers am Montag nicht“, gab Trainer Ellrott zu, “aber ich habe gemerkt, dass Jonna sich gefreut hat, und die Chance nutzen wollte. Und dafür, dass wir zwei Wochen lang nur in der Unterdistanz und ohne Hürden gearbeitet haben, hat sie ein prima Rennen abgeliefert. Mit Platz 5 hat sie von der Platzierung her das Optimum erreicht, und 56,45 Sekunden deuten an, dass sie auf einem guten Weg ist. Immerhin musste sie im B-Finale ohne ernsthafte Konkurrenz und auf einer Außenbahn ihr Rennen ganz alleine laufen und hatte dazu noch einen Rhythmusfehler an der fünften Hürde.“ Für ihren couragierten Auftritt wurde sie vom 400 Meter Bundestrainer Tobias Kofferschläger sogar noch mit dem Einsatz in der 4x400 Meter Staffel belohnt. Zusammen mit Sorina Nwachukwu (Leverkusen), Claudia Hoffmann (Potsdam) und Florence Ekpo-Umoh (Erfurt) lief das DLV-Quartett nach 3:29,31 Minuten auf Rang 4. Erneut nicht an ihre fantastischen Zeiten aus dem Vorjahr anknüpfen konnte die Halbfinalistin von Peking über 100 Meter Hürden, Carolin Nytra. 13,08 Sekunden bedeuteten am Ende Rang 4 und 12/100 Sekunden über der WM-Norm für Berlin (12,96 Sekunden). 13,00 Sekunden hat Nytra nun vor den in zwei Wochen stattfindenden Deutschen Meisterschaften in Ulm zu Buche stehen. „So langsam wird es eng“, weiß auch Trainer Ellrott. „Die Zeit, die uns nach der Technikkorrektur, die wir nach den beiden Kollisionen im DM-Finale und EM-Halbfinale in der Halle vorgenommen haben, blieb, war nach den verletzungs- und krankheitsbedingten Ausfällen im Frühjahr einfach zu kurz. Caro kann die Technik im Wettkampf einfach noch nicht umsetzen. Trotzdem bleibe ich sowohl bei Caro und Jonna, als auch bei Sebastian, der die WM-Norm ebenfalls noch nicht geknackt hat, optimistisch. Deadline für die WM-Normen ist der 2. August.“
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